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AutorenbildNina Payer

Das Problem mit der Abgrenzung

Aktualisiert: 29. Okt. 2022

Wenn ich eine hochsensible Frau frage, was sie als eine der größten Herausforderungen bezüglich ihrer Hochsensibilität empfindet, steht das Thema Abgrenzung meist an erster Stelle!


Und dabei meint jede Frau vielleicht etwas anderes!

  • Wie schaffe ich es, mich nicht von den Stimmungen anderer mitreißen zu lassen?

  • Wie kann ich unterscheiden, was meins ist und was nicht?

  • Wie kann ich lernen, Nein zu sagen, wenn andere etwas von mir wollen?

  • Wie kann ich meine Grenzen aufzeigen, wenn mir jemand zu Nahe tritt?

  • Wie kann ich Konfliktsituationen ohne schlechtes Gewissen meistern?

Dahinter steckt meistens der Wunsch, selbstsicher und selbstbestimmter handeln zu können. Die eigenen Bedürfnisse und Interessen vertreten zu können. Bei sich selber bleiben können und nicht immer in alle Richtungen gezerrt zu werden (innerlich und äußerlich).



Aber warum ist das besonders für hochsensible Frauen so schwer?


Von Natur aus sind HSP dank ihrer größeren Reizoffenheit, gepaart mit ihrer ausgeprägten Feinfühligkeit, weniger stark emotional abgegrenzt von dem, was sich in ihrer Umgebung abspielt. Sie spüren viel von dem, was andere fühlen, wenn jemand bedrückt ist oder bedürftig. Und das beeindruckt sie tief! Dass sich in ihrem Umfeld alle wohlfühlen, ist sozusagen die Voraussetzung für ihr eigenes Wohlergehen. Sie freuen sich mit, wenn andere sich freuen, aber sie leiden auch mit, wenn es anderen nicht gut geht.


Dazu kommt noch, dass von Frauen generell erwartet wird, dass sie sensibel, empathisch, verständnisvoll und immer unterstützend, helfend auftreten. So kommt es, dass sie viel häufiger als Männer mit dem Problem kämpfen, sich nicht ausreichend abgrenzen zu können.


"Mach doch einfach dein Ding und ignoriere die anderen!" ist also keine Lösung. Das kann gar nicht funktionieren! Deine Hochsensibilität lässt sich ja nicht einfach so abstellen. Außerdem spielen ganz viele Selbstzweifel, Schuldgefühle und Ängste mit rein, wenn es um das Thema Abgrenzung geht. Aus neurowissenschaftlicher Sicht ist es zudem nicht möglich, Ängste und Befürchtungen durch theoretische Betrachtungen zum Verschwinden zu bringen. Es nützt dir also nichts, wenn du versuchst, dir mit Affirmationen gut zuzureden oder dein Kopf eigentlich ganz genau weiß, dass es recht und legitim ist, auf dich und deine Bedürfnisse zu achten und Grenzen zu setzen. Was kannst du also tun?


Letztendlich hilft es wohl nur, alte schlechte Erfahrungen mit neuen - hoffentlich positiven - Erfahrungen zu überschreiben! Und das erfordert Mut!


Wie kannst du das üben?


  1. Arbeite mit den Bildern, die du zum Thema Grenzen im Kopf hast und nimm diese Bilder mit in den Alltag. Beim Neuro-Embodiment machen wir genau das! Wir arbeiten über Körperempfindungen direkt mit deinem Unterbewusstsein, sodass du dein Wissen auch verkörpern kannst, d.h. es kommt auch im Körper an und du kannst es fühlen - wodurch sich deine innere Sicherheit und dein Auftreten automatisch verändern.

  2. Werde dir bewusst, wo genau deine Grenzen sind - und werde dir ebenfalls bewusst, wo du eventuell die Grenzen anderer überschreitest. In welcher Situation empfindest du das Bedürfnis nach Abgrenzung? Was triggert dich und wie fühlt sich das im Körper an? Mit einer "Triggerdekonditionierung" können wir deinem Nervensystem wieder zu mehr Sicherheit verhelfen, sodass es dir leichter fällt, für deine Bedürfnisse einzustehen.

  3. Sag' Schritt für Schritt immer konsequenter Nein statt Ja, wenn du ein ganz klares Nein empfindest! Hierbei kann die Übung "Körperkompass" dir sehr hilfreich sein, denn dein Körper weiß immer schon lange vor deinem Kopf, ob etwas für dich stimmig ist und dir entspricht oder nicht. Wir haben nur verlernt, hinzuhören oder nehmen dieses Bauchgefühl nicht ernst, weil der Kopf und die "konditionierte Vernunft" uns vielleicht etwas anderes sagen - weil es alle anderen auch so machen.



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